
Mangelernährung bei Demenz – früh erkennen und wirksam vorbeugen
Demenz verändert das Leben – auch das Essverhalten. Viele Betroffene verlieren das Gefühl für Hunger und Durst, erkennen Speisen nicht mehr oder vergessen schlichtweg, zu essen und zu trinken. Die Folge: eine schleichende Mangelernährung, die oft erst spät erkannt wird – mit gravierenden Folgen für Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität.
Warum ist Mangelernährung bei Demenz so häufig?
Typische Demenzsymptome wie:
- Gedächtnis- und Sprachstörungen
- zeitliche und räumliche Desorientierung
- Koordinationsprobleme
- Störungen von Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn
- Wahrnehmungsveränderungen
- Appetitverlust und Verdauungsbeschwerden
…beeinträchtigen den gesamten Alltag – auch die Nahrungsaufnahme. Betroffene können ihre Bedürfnisse nicht mehr richtig äußern oder erkennen, was ihnen guttut. Gleichzeitig wird das Essen oft vom Lustprinzip gesteuert: Was nicht gefällt oder nicht vertraut wirkt, wird abgelehnt – unabhängig vom Nährstoffbedarf.
Essen mit allen Sinnen – Genuss steht im Vordergrund
Für Menschen mit Demenz ist die Atmosphäre beim Essen entscheidend. Wenn die Umgebung als unruhig, kühl oder fremd empfunden wird, bleibt der Teller häufig unangetastet. Dagegen kann ein liebevoll gedeckter Tisch, vertraute Rituale und ein wohltuender Duft aus der Küche Wunder wirken.
Merksatz: Essen muss schmecken, gefallen und emotional berühren.
Tipps gegen Mangelernährung bei Demenz
Hier findest du praktische Anregungen, wie du Demenzbetroffene beim gesunden und regelmäßigen Essen unterstützen kannst:
1. Ansprechend kochen und servieren
- Geschmacksintensive, aromatische Speisen zubereiten
- Farbenfroh und dekorativ anrichten – das Auge isst mit
- Vertraute Lieblingsgerichte aus der Biografie berücksichtigen
- Fingerfood oder Speisen ohne Besteck anbieten
2. Atmosphäre schaffen
- Ruhige, angenehme Umgebung beim Essen
- Gute Belüftung, dezente Beleuchtung, kein Zeitdruck
- Regelmäßige Essenszeiten als feste Orientierungspunkte
- Gemeinsam essen – Mahlzeiten sind soziale Erlebnisse
3. Mehrere kleine Portionen am Tag
- Drei große Mahlzeiten durch 5–6 kleine Portionen ersetzen
- Zwischenmahlzeiten mit Smoothies, Shakes, Snacks oder Trinknahrung ergänzen
- Fingerfood an vertrauten Orten bereitstellen – das weckt kindliche Nasch-Erinnerungen
4. Bewegung und Zuwendung
- Spaziergänge, Gymnastik und frische Luft fördern Appetit und Stoffwechsel
- Emotionale Zuwendung motiviert und stärkt das Selbstwertgefühl
5. Ergänzende Maßnahmen
- Essbiografie und Vorlieben berücksichtigen
- Auf mögliche Verdauungsprobleme achten
- Nährstofflücken gezielt ausgleichen, z. B. durch angereicherte Lebensmittel oder individuell abgestimmte Nahrungsergänzungsmittel
- Keine pauschale Supplementierung – immer in Rücksprache mit Fachpersonen
Ganzheitliche Begleitung bei Mangelernährung und Demenz
Diese Hinweise bieten erste Orientierung – ersetzen aber keine individuelle Beratung. Als erfahrener Heilpraktiker mit Schwerpunkt auf Demenz, Alzheimer und Ernährung unterstütze ich Sie gerne persönlich und einfühlsam:
- bei der Prävention von Mangelernährung
- beim sinnvollen Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln
- bei Appetitlosigkeit oder Verdauungsbeschwerden
- bei der Erstellung eines individuellen Ernährungsplans