Flüssigkeitsdefizit, Dehydration bzw. „Austrocknung“ bei älteren und dementen Menschen
Das die ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei älteren Menschen insbesondere Dementen oft problematisch konnte ich immer wieder in meiner über zehnjährigen beruflichen Tätigkeit miterleben.
Oft stecken hier unterschiedliche Ursachen dahinter.
Nicht selten ist der Flüssigkeitsdefizit bei älteren Menschen so ausgeprägt das er im Krankenhaus behandelt werden muss.
Mögliche Ursachen für eines Flüssigkeitsdefizit
Normalerweise führt schon ein Verlust von 0,5 % an Körperflüssigkeit dazu, dass über die körpereigene Regelsysteme ein Durstgefühl ausgelöst wird und zum Trinken veranlasst. Bei vielen älteren Menschen, und das ist das große Problem schwindet das Durstempfinden komplett. Erfolgen dann freundliche und notwendige Trinkaufforderungen, werde diese meist als ein Trinken müssen ohne Durst zu haben empfunden. Weitere Ursachen kann eine veränderte Nierenfunktion, Medikamente wie Entwässerungsmittel (Diuretika) zur notwendigen Behandlung von einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Abführmittel die zusätzlich regelmässig eingenommen werden. Hierzu kommen meist noch Einschränkungen der Mobilität, sodass die Selbstversorgung erschwert ist, nicht mehr ausreichende Kraft in der Hand um das Trinkgefäß selbstständig zum Mund zu führen.
Auch das Nachlassen von Gerichtsempfinden – und Geschmacksempfinden was im Alter auftritt führt zum Mangel der Trinklust und des Appetites. Die Lust zu essen und trinken geht so nach und nach verloren und führt nicht nur bei Dementen dazu das es schlichtweg in Vergessenheit geriet.
Ein paar Tipps und Anregungen bei verminderten Durstgefühl und Vorsorge von Austrocknung (Dehydration)
Wie war es früher? Knüpfen sie Trinken an Rituale, wie der Kaffe zum Frühstück, das gemeinsame Trinken z.B. von Tee oder Kaffe bei Besuchen, Tee zum Abendessen oder Bier (wenn gesundheitlich unbedenklich), bei geselligen Runden oder sonstigen Aktivitäten Getränke immer anbieten, Trinkangebote zu gewissen Zeiten, Gemeinsames Trinken, dass animiert auch Dem enzkranke, ein abwechslungsreiches Angebot an Getränken anbieten etc.
Geeignete Getränke: Wasser oder wasserartige Getränke wie Früchte und Kräutertees, Wasser zur Verdünnung von Fruchtsäften. Kaffee und schwarzer Tee (in großen Mengen schnell hintereinander getrunken wirken sie ähnlich wie Diuretika entwässernd)
Als Fastregel gilt, etwa stündlich ein Glas Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte anzubieten. So könnten die benötigte zwei bis zweieinhalb Liter Flüssigkeit am Tag erreicht werden. Massereiches Obst und Gemüse. Joghurt besteht aus recht viel Wasser – mit Obst eine ideale Süßspeisen für zwischendurch die gern angenommen wird. Oder Suppen, Gemüsebrühen die Flüssigkeit und Mineralstoffe enthalten, aber von älteren Menschen oftmals nicht als diese erlebt werden.
Seien Sie als Angehöriger wachsam und achten auf Warnsignale wie Teilnahmslosigkeit, geistiger Verwirrung, Anzeichen / Symptome einer Demenz , Appetitlosigkeit, körperliche Schwäche.
Und bedenken Sie, dass im stressigen Pflegealltag in Pflegeheimen und Kliniken es oft an der nötigen Zeit fehlt um Pflegebedürftigen und dementen Menschen die ausreichende Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme zu ermöglichen. Bitte suchen Sie hier nicht nur die Schuld beim Pflegepersonal, die sich trotz des gravierenden Pflegepersonalmangels sehr arrangiert, pflichtbewusst und liebevoll um ihre Patienten und Bewohner kümmern.
Im Rahmen einer (häuslichen) ganzheitlichen-naturheilkundlichen Patientenbetreuung werden mögliche Ursachen einer eventuellen Dehydration berücksichtig und von mir Tipps und Anregungen zur Vorsorge unterbreitet.